Elisabethville

Reiseberichte aus dem Sanella-Album Afrika

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Er ließ Tura-Wambo erklären, daß er ein großer weißer Medizinmann sei, der ihm helfen könne. Daraufhin wurden wir sofort von dem launenhaften Kranken empfangen. Unter Grunzen und Quieken versuchte er uns klarzumachen, wo es ihn schmerzte. Brand begann nun mit einer Krankenbehandlung, wie ich sie verrückter noch nie erlebt hatte. Er schob sich seine Autobrille ins Gesicht, nahm unseren Benzintrichter als Hörrohr, griff dann nach der Rizinusflasche und ließ den Häuptling eine ganze Menge von dem Zeug schlucken. Währenddessen mußte ich auf meiner Mundharmonika "Ich hab' mich ergeben" spielen. Der Erfolg dieser Beschwörung war jedenfalls durchschlagend. Noch tagelang wurden wir von dem geheilten Tura-Wambo und seinen Leuten als weiße Medizinmänner gefeiert.

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GEHEIMNISVOLLES KONGO

Nach der kuriosen Heilung des "kranken" Owambohäuptlings setzten wir frohgelaunt unsere Fahrt durch Angola fort. Allmählich veränderte sich das Landschaftsbild, und aus der trockenen Steppe kamen wir in das Gebiet der Feuchtsteppen. Üppige Grasländer wechselten hier mit trockenem Hochwald. Anden Flüssen zogen sich Galeriewälder entlang. In Katanga erreichten wir den Südzipfel von Belg.= Kongo. Noch ehe wir in Elisabethville, dem industriellen Zentrum des wichtigsten Bergbaugebietes der Erde einfuhren, machten uns die Motorengeräusche startender und landender Flugzeuge auf die Wichtigkeit dieser afrikanischen Stadt aufmerksam. Elisabethville ist wirklich eine Stadt von täglich wachsender Bedeutung, denn das Katanga=Gebiet birgt Pechblende, welche das heute so unentbehrliche und kostbare Uran enthält. Außer Uranbergwerken gibt es noch große Kupfererzlager sowie Zinn, Kobalt und Kohle.

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Katanga Gebiet